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PVS Einblick

26 Ob in der hausärztlichen Versorgung oder in einer fachärztlichen Praxis: Die Homöopathie lässt sich in jedes Praxismodell integrieren. Homöopathie kann alternativ oder ergänzend zur konventionellen Medizin eingesetzt werden. Warum Mediziner homöopathische Ärzte werden Es geht nicht um ein Gegeneinander, sondern um ein Miteinander der Methoden“, erklärt Dr. Alexandra Schulze-Rohr,Vorstand fürWeiter- bildung beim Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Durch die Homöopathie ent- stünden neue Therapieoptionen bei der Behandlung von akuten bis hin zu schweren chronischen Erkrankungen, so Schulze-Rohr. Tatsächlich handelt es sich bei der Mehrzahl der Homöopathie-Patienten nicht um Menschen mit unkomplizier- ten Befindlichkeitsstörungen, sondern um chronisch Kranke, bei denen durch konventionelle Behandlungsmethoden keine Besserung der Beschwerden ein- getreten ist. Das bestätigt beispiels- weise der Gesundheitsmonitor 2014 der Bertelsmann Stiftung (Bericht Ausgabe 03/15). Unter ärztlicher Homöopathie besserten sich bei mehr als 80 Prozent der Patienten mit chro- nischen Erkrankungen das Allgemein- befinden und die seelische Verfas- sung. Am deutlichsten gingen jedoch die körperlichen Beschwerden zurück. „Nicht bei allen chronisch Kranken und multimorbiden Patienten gelingt es, mithilfe der Homöopathie eine deutliche Besserung der Beschwerden oder eine Heilung zu erreichen“, sagt Schulze-Rohr, „jede erfolgreiche Behandlung – gerade bei komplexen Fällen – führt jedoch zu einer hohen Zufriedenheit für Patient und Arzt.“ Homöopathie hilft Ärzten und Patienten Um den Patienten in all seinen Facetten zu erfassen, nimmt sich der homöopathische Arzt Zeit. In einer ausführlichen Erstanamnese wird für jeden Patienten das individuelle Krankheitsbild herausgearbeitet und die dazu passende Arznei aus dem großen Fundus homöopathischer Mittel ausgewählt. Diese gemeinsame, intensive Arbeit hilft Arzt und Patient. So individuell wie die Heilmethode sind auch die Gründe, warum sich Ärzte dazu entscheiden, die klassische Homöopathie zu erlernen und anzu- wenden. „Ich therapiere mit Homöopa- thie, weil die Homöopathie auf plausib- len und nachvollziehbaren Prinzipien beruht und – im Gegensatz zu ihrem Ruf – völlig unesoterisch ist“, be- richtet beispielsweise der Hamburger Allgemeinmediziner und Homöopath Curt Kösters. Seine Kollegin Dr. Renate Grötsch aus Holzkirchen setzt einen anderen Schwerpunkt: „Ich therapiere mit Homöopathie, weil mich die mechanistische Betrachtung des Men- schen im Studium störte“, so Grötsch, „in der Lehre Hahnemanns fand ich das, Alexandra Schulze-Rohr ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und in Lübeck als Vertragsärztin niedergelas- sen. Frau Schulze-Rohr gehört dem Bundesvorstand des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) an und verantwortet den Bereich Weiterbildung. Sie verfügt über das Homöopathie-Diplom des DZVhÄ und nimmt an den Selektiv- verträgen Homöopathie teil. Was ist Homöopathie? Die Homöopathie ist eine Arzneithe- rapie, die von dem deutschen Arzt Dr. Samuel Hahnemann Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ihre wichtigsten Kennzeichen: ge- zielte Arzneimittelwahl mithilfe der Ähnlichkeitsregel, die sich nach den individuellen Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmalen des Pa- tienten richtet, die Erkenntnis der Arzneiwirkungen durch Prüfungen an Gesunden sowie die Verwendung der Arzneimittel in potenzierter Form und kleiner Dosis. Homöopathie ist eine individuelle Medizin. In der Behandlung muss der gesamte Mensch erfasst wer- den, nicht nur ein Organ. Deshalb sind Ärzte mit einer Weiterbildung Homöopathie in der Lage, Heilungs- vorgänge auf einer tiefen, ganzheit- lichen Ebene zu fördern. Dabei kann es auch sinnvoll sein, konventionelle Diagnostik einzusetzen.

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