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PVS Einblick

24 Leben schenken Eine Herztransplantation gehört zu den komplexesten Eingriffen in der Medizin. Verschlechtert sich der Zustand eines Patienten, wird es ein Ren- nen mit der Zeit. Dann ist die Herztransplantation die einzige Chance, um das Leben des schwer kranken Patienten zu retten. Wir haben Herrn Prof. Dr. Onnen Grauhan fragen können, was den Beruf eines Herzchirurgen so einzigartig macht. mit einem neuen Herz Christopher Runge (CR): GutenTag Herr Prof. Dr. Onnen Grauhan. Warum haben Sie sich entschlossen, als Herzchirurg im Berliner Herz- zentrum zu praktizieren? Was fasziniert Sie an dieserTätigkeit? Prof. Grauhan: Als die erste Herz- transplantation und die erste Mondlandung stattfanden, wollte ich Herzchirurg oder Astronaut werden. Bei der Bewerbung nach dem Studium hat mich das DHZB sofort genommen, während mich die NASA zunächst abgelehnt hatte. Außerdem wurde mir schon beim Anblick einer Humanzentrifuge mulmig. Herzchirurg ist sicher einer der aufregendsten Berufe überhaupt. Man arbeitet mit Patienten und Kollegen zusammen, hat ein natur- wissenschaftlich-technisch geprägtes Arbeitsumfeld und Erfolg oder Misserfolg werden hautnah erlebt. CR: Wie ist der Ablauf einer Herztransplantation? Sind Sie angespannt vor einer Operation und wie gehen Sie mit dem Stress um? Prof. Grauhan: Wenn ein Organspender angeboten wird, muss das Entnahme- team ins Spenderkrankenhaus fliegen und der Empfänger vorbereitet werden. Ist das Spenderherz geeignet, müssen die Entnahmeoperation und der Eingriff beim Empfänger zeitlich so abgestimmt werden, dass das entnommene Organ unmittelbar nach dem Eintreffen im DHZB transplan- tiert werden kann. Dies ist vor allem eine logistische Herausforderung. Die Operation beim Empfänger kann dann anspruchsvoll werden, wenn der Empfänger z. B. bereits ein Kunst- herz (LVAD) trägt, welches zunächst entfernt werden muss. Spannend wird es dann besonders am Ende der Transplantation, wenn das Spender- organ die gesamte Kreislaufarbeit beim Empfänger übernehmen muss. Vor jeder Herzoperation besteht eine gewisse Anspannung. Vor einer Transplantation ist sie allerdings in der Regel noch etwas höher, da es bei Organ- entnahme und -transport mehr Unwägbarkeiten gibt, die man als Chirurg nicht unmittelbar beeinflussen kann. Stress ist prinzipiell nichts schlechtes; er hält die Aufmerksamkeit aufrecht, die bei komplexen Abläufen unabding- bar ist. Wenn der Stress ungemütlich wird, hilft es am meisten, die einzelnen Abläufe im Kopf durchzugehen; dies Prof. Dr. Onnen Grauhan Christopher Runge ist Geschäftsführer der R&R Unternehmensgruppe, einer inhabergeführten Kommunikationsagentur in Berlin, die sich bundesweit auf Online-Reputations- management für Ärzte und Kliniken spezialisiert hat. Mit zahlreichen Buchver- öffentlichungen zum Thema Reputationsmanagement zählt er europaweit zu den führenden Experten in diesem Bereich. Autor

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