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PVS Einblick

25 vermittelt einem am besten, dass man das hier ja nicht zum ersten Mal macht. CR: Wie sieht eine Weiter- behandlung aus? Prof. Grauhan: DieTransplantierten werden in einer speziellenTrans- plantationsambulanz von Ärzten des Herzzentrums sowie im weiteren Verlauf dann auch zunehmend öfter vom Hausarzt betreut. Der Kontakt zum DHZB bleibt jedoch in der Regel lebenslang bestehen. CR: Wie organisieren Sie Ihr Familien- leben bei diesem fordernden Beruf? Prof. Grauhan: Meine Frau ist selbst Chirurgin und die Kinder haben sich daran gewöhnt, dass Papa schon mal beim Essen einschläft. Ansonsten kommt die Familie eigentlich nicht zu kurz; eher müssen leider Freunde und sportliche Aktivitäten zurückstecken. CR: Wie ist die Prognose nach einer Operation? Wie ist das Leben danach? Prof. Grauhan: Nach der Herztrans- plantation lebt man im Schnitt über 10 Jahre lang, manche Patienten sogar über 30 Jahre und länger. Und dies in eigentlich sehr guter Lebens- qualität. Natürlich haben die immun- suppressiven Medikamente, die man nehmen muss, damit das Herz nicht abgestoßen wird, leider chronische Nebenwirkungen, aber dafür kann man, wenn man ansonsten fit ist, sogar Marathon laufen oder bergsteigen. Damit ist dieTransplantation im Ver- gleich mit den „Kunstherzen“ (LVAD) immer noch Goldstandard, auch wenn der Unterschied immer kleiner wird. CR: Welche Reformen oder Maß- nahmen würden Sie sich für die Transplantationsmedizin wünschen? Prof. Grauhan: Gegenwärtig werden ja sehr intensiv dieTransparenz und Ver- teilungsgerechtigkeit bei der Organ- verteilung reformiert, was ich für ge- sellschaftspolitisch wichtig halte. Aus medizinischer Sicht sehe ich auch bei der Voruntersuchung der Spenderher- zen, dem sogenannten Spenderscree- ning, noch Verbesserungspotenzial. CR: Welche Frage hätten wir Ihnen noch unbedingt stellen sollen? Prof. Grauhan: Vielleicht eine Frage nach der Zukunft der Herztransplantation? Bei der terminalen Herzsuffizienz, also dem nur noch durch Organersatz behandelbaren Herzversagen, gibt es neben derTransplantation ja noch die Alternative einer „Kunstherz- transplantation“ (LVAD). Diese Syste- me sind in den letzten Jahren immer zuverlässiger und komplikationsärmer geworden, sodass sie derTrans- plantation bezüglich der Ergebnisse, also Überleben und Lebensqualität, in absehbarer Zeit das Wasser reichen können. Spätestens dann wird sich das Problem des „Organspendermangels“ in eine gesundheitsökonomische Frage verwandeln; nämlich die Frage, in welchem Umfang wir solche Systeme implantieren sollen. Bei deutschland- weit geschätzt 100.000 Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz wären das 100-mal mehr Eingriffe als derzeit Transplantationen und „Kunstherzen“ (LVAD) zusammen. Noch gilt allerdings: „Bio“ ist besser als „Kunst“. ∑ Deutsches Herzzentrum Berlin Das Deutsche Herzzentrum Berlin wurde 1986 eröffnet, um dem damals bestehenden Mangel an herzchirurgi- scherOperationskapazitätinDeutsch- landabzuhelfen.DiechirurgischeKlinik des Deutschen Herzzentrums Berlin kann heute die Erfahrungen von mehr als 71.000 Operationen am offenen Herzen, d. h. unter Einsatz der Herz- Lungen-Maschine, vorweisen. Pro Jahr werden mehr als 2.500 Operationen am offenen Herzen und 2.000 weitere Herz- und Gefäßoperationen, rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche, in neun OP-Sälen durchgeführt. Dabei wird, wenn die Möglichkeit besteht, mit blutsparenden oder fremdblutfrei- en Techniken operiert (siehe Institut für Anästhesie). Das DHZB als eines der größten Transplantationszentren in Deutschland ist auf die Transplan- tation von Spenderherzen und Lun- gen spezialisiert und kann zusätzlich weltweit das größte Programm zur Implantation von Kunstherzen (Herz- unterstützungspumpen und totale künstliche Herzen) vorweisen. Organspender werden und Leben retten! www.organspende-info.de Kontakt: R&R Strategy Consulting GmbH Friedrichstr. 133 10117 Berlin Christopher Runge Tel. 030 340 60 10 80 info@rr-unternehmensgruppe.com Foto:©PrettyVectors/Fotolia.com Tel. 030340601080

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