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PVS Einblick

14 Das deutsche Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt. Trotz- dem nehmen viele Versicherte vor allem Leistungskürzungen und das gestiegene Maß an eigenverantwort- licher Vorsorge wahr. Auch wenn es sich bei den diagnostizierten Schwachstellen unseres Gesund- heitssystems bisweilen um Wohl- standsprobleme handelt, ist es nicht ohne Brisanz, dass gegenwärtig über eine Millionen Menschen zusätzlich von unseren Versorgungsnetzen aufgenommen werden müssen. Im vergangen Jahr haben etwa 1,1 Millionen Flüchtlinge Deutschland erreicht, und viele warten noch an den Grenzen darauf, zu uns kommen zu dürfen. Das Leid hinter jedem einzel- nen Menschen, der seine Heimat wegen Gewalt und Krieg verlassen musste, verlangt auch uns einiges ab. Deutschland ist aufgrund seiner Ver- fassung und internationaler Verträge dazu verpflichtet, Not leidenden Men- schen zu helfen und Schutz zu bieten. Viel diskutiert wird hingegen das Maß an Anstrengung, das Deutschland dabei auf sich nehmen sollte. Der rich- tige Umgang mit Flüchtlingen stellt uns nicht nur vor organisatorische He- rausforderungen, sondern beispiels- weise auch vor die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel ist für ihre Flüchtlingspolitik mitunter harsch kritisiert worden. Dabei hat sie nie – wie oft behaup- tet – gefordert, dass Deutschland alle Flüchtlinge aufnehmen solle, sondern angesichts der Tausenden von Toten im Mittelmeer und der humanitären Katastrophen an den Außengrenzen der EU vielmehr von Europa eine Lösung verlangt, die sich an den europäischen Werten orien- tiert. Nachdem weltweit, parteiüber- greifend und von der UNO bis zum Papst eindringlich eine Lösung der Flüchtlingsnot eingefordert wurde, hat Deutschland den Mut gehabt, dort zu handeln, wo andere sich weckge- duckt und auf Zeit gespielt haben. Wenn wir auf die gegenwärtige Situation mit einem zeitlichen Ab- stand zurückblicken werden, wird Deutschland eine bessere Figur gemacht haben als viele andere Staaten der Europäischen Union. Aktuell ist es wichtig, dass wir in der Erstaufnahme mit einem schlüssigen Konzept überzeugen: Die Flücht- linge müssen registriert werden, sie brauchen eine medizinische Versorgung und eine Unterkunft. In einem zweiten Schritt müssen wir die Flüchtlinge in unsere Gesellschaft integrieren und ihnen Arbeit geben. Händeringend werden beispielsweise Kräfte in den Gesundheitsberufen Die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen im Jahr 2016

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