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PVS Einblick - Hauptstadtkongress Berlin

38 Hauptstadtkongress 8.150 Gesundheitspolitiker, Ver- treter aus Pflege und Medizin sowie Manager aus Kliniken, Gesundheits- unternehmen und Verbänden trafen im Berliner CityCube zusammen, um in rund 180 Einzelveranstaltungen aktuelle und künftige Entwicklungen im Gesundheitswesen zu diskutieren. Das Themenspektrum stieß auch 2015 auf eine hohe Resonanz. Thematischer Schwerpunkt war vor allem die Digitalisierung in der Medizin. Bereits in der Eröffnungs- veranstaltung hatte Bundesgesund- heitsminister Hermann Gröhe an alle Beteiligten im Gesundheitswesen appelliert, eHealth-Projekte noch stärker zu forcieren. Mit deutlichen Worten kritisierte der Minister die lange Geschichte der Gesundheits- karte und begründete damit die Not- wendigkeit des kürzlich vom Kabinett beschlossenen eHealth-Gesetzes. Industrie, Leistungserbringer und Selbstverwaltung seien aufgefordert, über die vom Gesetz auf der Gesund- heitskarte vorgesehen Medikations- pläne und Notfalldaten für Patienten baldmöglichst weitere Anwendungen zu entwickeln. Zudem mahnte Gröhe an, dass der bereits um ein Jahr verschobene Testbetrieb eines neuartigen Telema- tik-Netzes zwischen rund 1.000 Arzt- praxen, Krankenkassen, Apotheken und Krankenhäusern nun wie zugesagt im November beginnen müsse. Die Digitalisierung, bei der Deutsch- land gegenüber anderen Industriena- tionen in Rückstand zu geraten droht, werde also mit Sicherheit Thema auch künftiger Haupt- stadtkongresse sein, prognosti- ziert der Kon- gresspräsident und ehemalige Berliner Gesund- heitssenator Ulf Fink. Im Rahmen einer Veranstaltung des Haupt- stadtforums Gesundheits- politik stellte Staatssekretär Lutz Stroppe aus dem Bundesgesundheitsministerium in Aussicht, dass es Änderungen am Gesetz zur Neuordnung des Arznei- mittelmarktes geben könnte. Es sei zu prüfen, wie die europäische und die deutsche Zulassungsbehörde bei der Nutzenbewertung künftig einbezogen werden könnten. Der auf dem Managementkongress Krankenhaus, Klinik, Rehabilitation vorgestellte Krankenhaus Rating Report 2015 konstatierte, dass sich das Insolvenzrisiko unter den rund 2.000 deutschen Krankenhäusern gegenüber dem Report aus dem Vorjahr noch einmal erhöht habe. Jeder sechsten Klinik in Deutschland droht jetzt das finanzielle Aus. Bei den Kran- kenhäusern in öffentlicher Trägerschaft aus den alten Bundesländern ist es sogar jedes Dritte. Die Autoren des Reports vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung schlagen zur geordneten Abwicklung überschulde- ter Kliniken die Einrichtung einer „Bad Bank” vor. Vertreter von Gremien und Verbänden der stationären und ambulanten Pfle- ge beklagten in einer gemeinsamen Veranstaltung des Deutschen Pflege- kongresses, dass Kostendämpfung und Ökonomisierung mittlerweile zu unhaltbaren Zuständen in der Pflege geführt hätten. So würden teilweise obligatorische pflegerische Aufgaben gegenüber den Patienten nicht mehr in vollem Umfang erfüllt. Deutschland zähle in Bezug auf die Pflege nunmehr nachweisbar zu den Problemländern Europas. Prof. Dr. Eckhard Nagel, Mitglied im Deutschen Ethikrat, er- klärte dazu, dass der Ethikrat sich des Problems kürzlich angenommen habe und derzeit an Empfehlungen für die Bundesregierung zum Pflegemangel arbeite. Berlin Der Hauptstadtkongress für Medizin und Gesundheit hat auch in diesem Jahr alle Erwartungen erfüllt und bot den Berufsgruppen des Gesund- heitswesens eine interessante Plattform.

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