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PVS Einblick - Quo vadis, Medizin?

14 Kassenärztlichen Bundesvereinigung beschlossenen Quotierung ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat. Am Beispiel der Diagnose „Leukämie“ sei dies einmal verdeutlicht. Eine we- sentliche diagnostische Maßnahme ist die Untersuchung des peripheren Venenblutes auf das Vorhandensein von bösartig entarteten Blutzellen. Diese umfasst neben der Erstellung eines Blutbildes auch die mikrosko- pische Begutachtung eines gefärbten Blutausstriches. Im Rahmen der bundeseinheitlichen Quotierung wird die Kostenerstattung auf 0,98 € bzw. 0,36 € abgesenkt. Es gefährdet die Patientenversorgung, wenn von den Laboren erwartet wird, dass auch unter dem Aspekt der Mischkalkula- tion eine bedeutende medizinische Diagnose wie „Leukämie“ unter einem derartigen Kostendruck zu stellen ist. Es ist nicht gerechtfertigt, eine aufwendige, bis zu 30 Minuten dauernde mikroskopische Beurteilung eines gefärbten Blutausstriches, die nur von erfahrenen und qualifizierten Medizinisch-Technischen-Laborato- riumsassistentinnen bzw. -assisten- ten vorgenommen werden kann, mit nachfolgender Kontrolle durch den Laborarzt, inklusive der Materialkos- ten für eine derart niedrige Kosten- erstattung erbringen zu müssen. Letztlich wird die Laborme- dizin in Deutschland vor dem Problem stehen, verlässliche Zahlen und Einnahmen zukünf- tig nicht mehr verbuchen zu können. Die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen, willkürlich und nicht nachvollziehbar durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung vorgegeben, und damit verbunden, die Unkalkulierbarkeit der Honorare und Kostenerstattungen im EBM, macht es dem fachärztlichen Laborarzt unmöglich, eine solide und betriebs- wirtschaftlich verantwortungsvolle Praxisfinanzierung vorzunehmen. Welches Kreditinstitut gibt einem freiberuflich tätigen Arzt heute noch Geld, wenn dieser nicht einmal in der Lage ist einen kurz- bis mittel- fristigen Businessplan aufzustellen? Man muss sich auch politisch fragen, ob das System der Kassenärztlichen Vereinigungen unter diesen Ge- sichtspunkten noch Sinn macht und welche Alternativen in Zukunft zur Diskussion stehen. Für die Laborärzte kann die Zukunft allerdings nicht so aussehen, dass man immer weiter in eine Quotierungsspirale läuft und heute schon darüber spekuliert wird, dass die bundeseinheitliche Quote für das 2. Halbjahr 2015 bei unter 80 % liegt. Auch bei den derzeitigen Verhand- lungen zur Novellierung der Gebüh- renordnung für Ärzte (GOÄ) gerät die Labormedizin immer weiter unter Beschuss. Dies liegt vor allem daran, dass der Verband der Privatversiche- rer (PKV) der Meinung ist, dass die La- borkosten in den letzten Jahren stetig nach oben gestiegen sind und, so die Foto: © Photographee.eu - Fotolia.com

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