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PVS Einblick - Ulrich Grillo

5 PVS Foto:©ChristianKruppa mit 63. Ist aus Ihrer Sicht ein Zurück- fallen des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu befürchten? UG: Im Moment geht es uns gut, darauf darf sich die Politik nun nicht ausruhen. Es werden Entscheidungen getroffen, die unserem Standort in der Zukunft schaden werden. Die Ren- te mit 63 ist ein falsches Signal – und sie stellt unsere Betriebe vor riesige Probleme. Es gehen wertvolle Fach- kräfte verloren, deren Erfahrung nicht leicht zu ersetzen ist. Wir sollten über Modelle nachdenken, die dazu beitragen, dass die Menschen länger im Arbeitsleben bleiben wollen. Auf motivierte Mitarbeiter können und wollen wir nicht verzichten. PVS: Mit milliardenschweren Kon- junkturpaketen versuchen Regierun- gen weltweit die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise abzumildern. Aber mit der Aufnahme von Krediten durch den Staat wird die Geldmenge aufgebläht, was zu steigenden Preisen führen könnte. Experten sehen durch die Staats-Unterstüt- zung die Inflationsgefahr steigen. Ist die Aufblähung der Geldmenge nicht ein Widerspruch in sich? UG: Inflationsgefahren sehe ich momentan überhaupt nicht. Das Gegenteil ist der Fall, die Preise drohen in Europa auf breiter Front zu sinken. Wir sind gegenwärtig in einer schwierigen Situation, da versagen holzschnittartige Rezepte. Die hart- näckige Finanz- und Wirtschaftskrise stellt Politik und Zentralbanken vor große Herausforderungen. Die EZB muss gegensteuern, um ihre Glaub- würdigkeit nicht aufs Spiel zu setzen. Sie hat einen Stabilitätsauftrag, den nimmt sie sehr ernst. Klar ist auch: Die Politik in Europa muss mehr tun, um die Wirtschaft wieder flott zu ma- chen. Wir müssen die Weichen stellen für mehr Wachstum – durch Struktur- reformen und den konsequenten Abbau von Schulden. Nur so fassen Investoren das notwendige Vertrauen. Deutschland und Europa brauchen dringend mehr Investitionen. ∑ Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie

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