menten liegt dabei auf der Hand, darf er sich doch über frische Ware aus der Region freuen, die zwischen Ernte re- spektive Schlachtung und Verkauf nur sehr kurz unterwegs war. Barsch unterstützt Basilikum So ungewöhnlich die Kombination aus Basilikum und Barsch auf den ersten Blick erscheinen mag, so gering doch die damalige Überzeugungsarbeit bei Kunden und Händlern, erinnert sich Christian Echternacht. „Eher muss- ten wir unsere Energie in Gesprächen mit Investoren einsetzen, schließlich soll solch ein Start-up ja auf sicheren Beinen stehen. Doch auch diese Phase ging relativ schnell vonstatten, lagen und liegen Themen wie „Nachhaltig- keit“ und „Urban Farming“ eben sehr im Trend.“ Vor der Gründung wurde getüf- telt: mit Auberginen, Gurken und To- maten. Expertise holten sich die Auto- didakten zudem aus der Wissenschaft, bevor es daran ging, mitten in der Stadt Lebensmittel zu produzieren. Dank Unterstützung und Zuspruch von Freunden und Familien, gingen Nicolas Freunden und Familien, gingen Nicolas Leschke und Christian Echternacht Leschke und Christian Echternacht das Abenteuer an. Dieses das Abenteuer an. Dieses Abenteuer ist heu- Abenteuer ist heu- te 1.700 Quadrat- te 1.700 Quadrat- meter groß, steht in meter groß, steht in Berlin-Schöneberg Berlin-Schöneberg und spart unter ande- und spart unter ande- rem bis zu 20.000 Euro rem bis zu 20.000 Euro Wasserkosten pro Jahr. Wasserkosten pro Jahr. Doch wie genau funktio- Doch wie genau funktio- niert nun diese Aquapo- niert nun diese Aquapo- nik-Farm? Im Mittelpunkt nik-Farm? Im Mittelpunkt der ECF-Regeltechnik ste- der ECF-Regeltechnik ste- hen zwei eigenständige Kreis- hen zwei eigenständige Kreis- läufe: Im Aquakulturkreislauf läufe: Im Aquakulturkreislauf gewähren innovative Filter- gewähren innovative Filter- einheiten, Messsysteme und einheiten, Messsysteme und Sauerstoffanreicherungen Sauerstoffanreicherungen hervorragende Wasserqualität, so- dass in 13 Aufzuchtbecken gesundes Fischwachstum und somit ein opti- maler Ertrag garantiert sind. Der an- geschlossene Hydroponik-Kreislauf nimmt dieses – durch die Ausschei- dungen der Fische sehr nährstoffrei- che – Wasser auf. Gemüse und Kräuter können so bestens gedeihen. Christian Echternacht fasst zusammen: „Auf dem Dach unserer Farm sammeln wir Regenwasser, reinigen es und leiten es weiter zu den Fischen, wo es mit Nähr- eine eine Das Basilikum gedeiht mit wenig Wasserverbrauch, ohne zusätzlichen Dünger und sehr energieschonend. stoffen für die spätere Pfl anzenver- sorgung angereichert wird.“ Fertig ist das Farmsystem. Blick ins Becken Was durchaus nach Experimentier- freude klingt, hat einen dringlichen Hintergrund, können Experten zufolge eben nur solche Aquakulturen künftig den steigenden Bedarf an Fisch ab- decken. Laut der Vereinten Nationen werden im Jahre 2050 zudem zwei von drei Menschen in Städten leben – urba- ne Lebensmittelproduktion stellt also ne Lebensmittelproduktion stellt also ein absolutes Zukunftsmo- ein absolutes Zukunftsmo- dell dar. Da lohnt ein dell dar. Da lohnt ein Blick ins Becken: Wie Blick ins Becken: Wie ist es um die Haltung ist es um die Haltung der Barsche bestellt? der Barsche bestellt? „Auch wenn es sich „Auch wenn es sich in beim Aufwachsen beim Aufwachsen in Wassertanks nicht um einen natürli- chen Vorgang handelt, gestaltet sich diese Haltung deutlich stressfreier als in der Natur“, weiß Christian Ech- ternacht. „Dort nämlich ist das Tier vielen Widrigkeiten ausgesetzt, wie etwa Temperaturschwankungen, Fut- termangel oder natürlichen Feinden, wie Reihern und größeren Fischen.“ Regelmäßige Fütterung, optimale Wasserparameter sowie der Verzicht auf Antibiotika und Pestizide garan- tieren bei ECF daher eine gesunde und nachhaltige Aufzucht. Das Konzept geht auf: Händler loben die verkürzten Transportwege und Kühlketten beim Fisch; das Basilikum aus der Nachbarschaft überzeugt die Kunden mit seiner langen Haltbarkeit. Und auch bei der Verpackung der Kräu- ter kommt der Umweltschutz nicht zu kurz, freut sich der Gründer: „Aufgrund des kurzen Transports sparen wir bis zu sechs Tonnen Plastik pro Jahr ein, denn bei einer weiteren Lieferstrecke müsste das Basilikum zuvor gewässert und anschließend in eine entsprechen- de Wassersteige gepackt werden.“ We- niger Wasserverbrauch, weniger Plas- tik und somit jede Menge Fakten, mit denen die Urban-Farmer auch andere Unternehmen motivieren möchten. Im eigenen Hause läuft es ohnehin rund, eigenen Hause läuft es ohnehin rund, konnte man mittlerweile doch ex- konnte man mittlerweile doch ex- pandieren und unlängst mitten in Brüssel die größte urbane Dach- farm Europas fertigstellen. Die- se bietet auf 4.000 Quadratme- tern je zur Hälfte Platz für einen Gemüsegarten und eine Aqua- ponik-Farm. Weitere interna- tionale Projekte stehen zudem in den Startlöchern – ein behut- sames Heranwachsen tut eben nicht nur den Fischen gut. ∑ Die Farm bietet verschiedene Info-Touren vor Ort an: www.ecf-farm.de Robert Targan Freier Texter, Autor & Redakteur www.roberttargan.de PVS Einblick 35