17 Weiterhin ist in Planung, dass Ärzte, Apotheken und Pflegeeinrichtungen bei Bedarf und jederzeit diese Daten abrufen können. Voraussetzung aller- dings ist, dass der Patient, der die allei- nige Verfügungsgewalt über seine Pa- tientenakte hat, dem zustimmt. Diese Daten könnten je nach Modell zentral oder dezentral gespeichert werden. Beispiel: SAP in Krankenhäusern, Vernetzung und elektronische Pa- tientenakten Per Mausklick kann der Arzt alle er- forderlichen Daten des Patienten auf dem Bildschirm sehen. Der Aufwand allerdings ist hoch. Die Umsetzung erfordert viel Zeit, finanzielle Mittel und zusätzliche, spezialisierte Ar- beitskräfte. Jedoch ist die Schnittstelle SAP zur Branchensoftware erforderlich. Hier gibt es z. B. unterschiedliche Software bei den Labor- und Mikrobiologiesys- temen, Programme zur Essensbestel- lung oder bei der Pathologie. Ständi- ge Überprüfungen sind erforderlich, ob die Software und die Schnittstelle noch fehlerfrei laufen. Deshalb wird jedes SAP-Update zunächst einmal simuliert, bevor es tatsächlich umge- setzt wird. Hierzu sind SAP-Fachkräf- te gefragt! Allerdings sollte die Zahl der Anwen- dungen um eine SAP-Lösung herum in einem überschaubaren Rahmen bleiben! Jedes Update und jede Soft- ware-Neuanschaffung wird zum poten- ziellen Risiko. Beispiel: SAP in medizinischen Ein- richtungen – die digitale Medizin SAP bietet für das Gesundheitswe- sen bereits eine spezielle Branchenlö- sung an. Dabei wurden alle typischen Prozesse und Anforderungen im Ge- sundheitswesen berücksichtigt. SAP unterstützt und ergänzt alle medizini- schen und pflegerischen Prozesse im Krankenhaus sowie die administrati- ven Tätigkeiten. So bietet SAP bereits fertige Lösungen an, angefangen vom Rechnungswesen und Controlling über die Patientenabrechnung, Logistik, Per- sonalverwaltungundAdministrationbis hin zur Geschäftsleitung einer Klinik. Die Telemedizin Wie aus der Ärzte Zeitung vom 30.03.2016 zu lesen ist, beschäftig- te sich der Internistenkongress 2016 ebenfalls mit der digitalen Medizin. Die Telemedizin wird nach Überzeugung von Experten die Arzt-Patienten-Be- ziehung nicht ersetzen, jedoch maß- geblich verändern. Professor Friedrich Köhler, Leiter des Zentrums für kar- diologische Telemedizin in der Berliner Charité fordert, telemedizinische An- wendungen in die Aus- und Weiterbil- dung von Ärzten zu implementieren. In der Charité wird dies bereits prakti- ziert. Hier betreuen kardiologische As- sistenzärzte halbjährlich die Patienten in der Telemedizin. „Bei der Entwicklung und Erforschung telemedizinischer Technologien gilt Deutschlandweltweitalseinesderfüh- renden Länder“, so Professor Köhler. So können z. B. herzkranke Patienten mithilfe der Telemedizin länger leben als ohne diese Technik. Krankenhaus- aufenthalte könnten sogar vermieden oder reduziert werden. Allerdings soll- ten entsprechende Frühwarnsyste- me integriert werden, um eventuelle Verschlechterungen zu erkennen und rechtzeitig die Behandlung einzuleiten. Um wettbewerbsfähig und am Markt auch weiterhin bestehen zu können, sollten die vorgenannten Themen zeit- nah von den Krankenhäusern, Kliniken und medizinischen Einrichtungen ge- plant, begleitet und durch entspre- chendes (SAP) IT-Fachpersonal umge- setzt werden. Der Bedarf an qualifizierten IT-Fach- kräften ist enorm hoch und wird auch in Zukunft ein brisantes Thema sein. ∑ Autorin Gudrun Gramm ist Inhaberin der Firma Personalmanagement Gramm. Die Berliner Personalberatung bietet Know-how aus 25 Jahren Personalwesen sowie zehn Jahren Personalbeschaffung für Krankenhäuser, Klini- ken, Physiotherapien und Pflegeeinrichtungen. Als Personal- und IT-Fachfrau bietet sie umfangreiche Kenntnisse im operativen und strategischen Personalmanagement, in der Digitalisierung von Da- ten und der Prozessoptimierung sowie inSAP HCM(Personalwesen). Kontakt: Personalmanagement Gramm Gudrun Gramm Tel. 030 65941261 info@persogramm.de www.persogramm.de Foto:©JulienEichinger-stock.adobe.com Tel. 03065941261